Afrikaner machen viele kinder spiegel 1970
Alanij lebt bei der Geschäftsfrau Remi Balogun, die in der nigerianischen Metropole Lagos einen Getränkeladen betreibt. Der zehnjährige Junge bedient tagsüber Kunden; abends putzt er den Haushalt seiner Chefin. Die holt sich alle drei bis vier Jahre einen neuen kindlichen Helfer aus dem Nachbarland Benin. Auch Alanij kommt von dort. Aminata, ebenfalls zehn Jahre alt, hat für einen Geschäftsmann in Libreville Backwaren verkauft. Von morgens bis abends musste sie auf den Märkten der Hauptstadt von Gabun das Backwerk anbieten. Weil ihr Herr sie schlug, hielt sie es nicht länger aus und lief weg. Das kleine Mädchen fand bei Nonnen Unterkunft und hofft, bald wieder ins heimatliche Togo zurückzukehren. Alanij und Aminata sind zwei von schätzungsweise Kindern, die in Westafrika in Haushalten und Geschäften, in Werkstätten und auf Plantagen als billige Arbeitskräfte missbraucht werden. Fern von ihren Familien müssen sie den ganzen Tag lang schuften, werden oft unzureichend ernährt, nachts vegetieren sie in stallähnlichen Verschlägen.
Afrikaner machen viele Kinder: Spiegel 1970
Südafrika ist, so ein südafrikanischer Reiseprospekt. Südafrika ist aber auch, so ein südafrikanischer Priester, der »Vorhof zur Hölle": das Land der Apartheid« von der Völkergemeinschaft konsequent. Tansanias Nyerere: »Das südafrikanische Regime ist einzigartig böse. Der Bayer mahnte die Welt, sie möge aus der »gefühlvollen Beurteilung durch deutsche Pensionatsdamen und skandinavische Humanisten« zu einer »realistischeren« Einschätzung Südafrikas zurückfinden. Eine realistische Einschätzung des Landes zwischen Tafelberg und Krüger-Nationalpark, Drakensbergen und Kalahari-Wüste fällt offenbar schwer. Die Massenmedien der Welt haben -- bis auf die sehr kritischen englischen Zeitungen -- Südafrika als Thema weithin noch nicht entdeckt; ihre Korrespondenten ziehen es meist vor, mit dem Regime zu leben und lieber nicht zu genau hinzusehen. Dabei würde beispielsweise die weite Hochfläche rings um die südafrikanische Provinzstadt Queenstown schon bei geringer Aufmerksamkeit Atemberaubendes enthüllen. Denn 35 Kilometer südlich von Queenstown. Kein Schild weist von Queenstown aus den Weg.
| Familiengröße in Afrika: Spiegel 1970 | Am Kap der Guten Hoffnung liegt das Paradies: In üppigen Wildparks gedeihen Löwe und Elefant. Auf sattem Rasen golft der Tourist. |
| Kinderzahl in Afrika: Spiegel 1970 | Alanij lebt bei der Geschäftsfrau Remi Balogun, die in der nigerianischen Metropole Lagos einen Getränkeladen betreibt. Der zehnjährige Junge bedient tagsüber Kunden; abends putzt er den Haushalt seiner Chefin. |
| Afrikanische Familien: Spiegel 1970 | Ian Smith brauchte fünf Tage, um Rhodesiens protestierende und randalierende schwarze Stadtbevölkerung zur Räson zu bringen -- vorerst jedenfalls. Seine Shorts und Schaftstiefel tragenden Polizisten töteten 16 Afrikaner, verletzten 60 durch Schüsse und nahmen rund fest. |
Familiengröße in Afrika: Spiegel 1970
Olaf Jensen, 63, ist typischer Südwester - deutschstämmig, erdverbunden, konservativ. Bisher kannte er Schwarze nur als Hausangestellte oder Landarbeiter. Noch nie hatte der Mann, der vor 37 Jahren aus Norddeutschland nach Südwestafrika ausgewandert war, Afrikaner als Gäste auf seiner Rinderfarm 70 Kilometer östlich von Windhuk. Andreas und Paulus sind im vergangenen August zusammen mit über schwarzen Kindern im Alter zwischen 5 und 17 aus der DDR in ihr Geburtsland Namibia zurückgekehrt. Jahrelang hatte der SED-Staat Kinder von kämpfenden und gefallenen Angehörigen der Unabhängigkeitsbewegung Swapo aufgenommen - bis im vorigen Jahr in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwest das unabhängige Namibia entstand und in Windhuk eine von der Swapo geführte Regierung an die Macht kam. Die Swapo-Kinder - viele von ihnen Waisen oder Halbwaisen - sind alle Opfer des Unabhängigkeitskrieges, der vor allem im Norden des Landes tobte. So hatte die Luftwaffe der damaligen Besatzungsmacht Südafrika im Mai sechs Stunden lang ein Flüchtlingslager der Swapo bei Cassinga im Süden Angolas bombardiert, fast tausend Menschen kamen dabei um.
Kinderzahl in Afrika: Spiegel 1970
Beide Kirchen fürchten um die Existenz ihrer auf den Ländereien gelegenen Ausbildungsstätten für Afrikaner: zwei Theologie-Kollegs, ein Waisenhaus, eine Mittelschule und zwei Grundschulen. Die Grundschulausbildung wird ohnehin schon erschwert: überwies lan Smith den Missionsschulen nicht mehr die vollen Lehrergehälter. Die Zahl der schwarzen Volksschüler ging von im Jahre auf im vergangenen Jahr zurück. Die integrierten Schulen der Missionen, vorwiegend höhere Lehranstalten, erhielten die Auflage, nicht mehr als sechs Prozent Afrikaner zuzulassen. Rhodesiens Regierungspolitik halte die Kirche davon ab. Vor der königlich britischen Kommission. Massaker in Irland. Zum Inhalt springen. News Ticker Magazin Audio Account. Zur Merkliste hinzufügen X. E-Mail Messenger WhatsApp Link kopieren. Die Wiedergabe wurde unterbrochen. Audio Player minimieren. Helfen Sie uns, besser zu werden. Haben Sie einen Fehler im Text gefunden, auf den Sie uns hinweisen wollen? Oder gibt es ein technisches Problem?